On Tour

Kreuzfahrt Karibik mit Costa – Dominikanische Republik: Jederzeit gerne wieder!

Die Dominikanische Republik wurde in den letzten 10 oder 15 Jahren überwiegend zu Unrecht als billige Pauschal-Destination für eine Klientel a la Ibiza in den 80ern abgestempelt. Zum einen ist ein Urlaub in der Dominik. Republik nicht wirklich günstig, zum anderen ist auch die gebotene Leistung oft deutlich höher als erwartet. Auf diese Weise zu Unrecht in Verruf geraten, haben viele seriöse Reiseveranstalter, aber auch Spiegel und einschlägige Magazine mit mehr oder weniger Erfolg versucht, dem entgegen zu wirken. Ich war daher von meinem Erwartungshorizont her durchaus gespalten und wurde außerordentlich angenehm überrascht. Das kann ich schon einmal voraus schicken.

Von allen namhaften Zielen in der Karibik hat mir die Dominikanische Republik mit Abstand am besten gefallen, (wenn man einmal solche Spezialziele wie z.B. die kleine Insel Tortula auf den kleinen Antillen außen vor lässt, wo sich ohnehin keiner hin verirrt). Bereits der erste Eindruck, sei es am Flughafen oder am Seehafen, ist durchaus professionell. Der europäische Habitus, obwohl von den Wurzeln doch erkennbar eher afrikanisch, ist überraschend und angenehm. Höfliche Zurückhaltung, überhaupt keine Anmache jeglicher Art, so wie wir es oft in nordafrikanischen Ländern oder auch in der Türkei (aber nur in den touristischen Hochburgen an der Südküste) erlebt haben, auffallend viele wirklich gut aussehende junge Frauen und blöderweise auch Männer, eine ebenso auffallende Sprachbegabung der Einheimischen, viele sprechen 2 oder mehr Sprachen – oft fließend, hoher Bildungsstand (ob durchgängig, kann ich nicht beurteilen, der Anteil der Vollpfosten scheint mir allerdings deutlich geringer zu sein als in den USA), Interesse an anderen Kulturkreisen. Wenn man dann noch ein paar Brocken spanisch spricht, so die üblichen 100-150 Vokabeln, die man bei mehrfachen Besuchen in einem Sprachraum aus Versehen automatisch lernt, gerät man relativ schnell in sehr interessante und kurzweilige Gespräche. Kurz gesagt: Ich war von den Menschen begeistert und bin es noch!

Natürlich gibt es dort auch aus Sicherheitsgründen großflächig abgesperrte Areale, aber eben nicht nur für Touristen, sondern auch für Eigentümer sehr imposanter Villen und Häuser. Innerhalb dieser Areale befinden sich viele Hotelanlagen mit durchaus sehr gehobenem Luxus, zahlreiche Golfplätze, Parkanlagen etc. Das hat eher wenig mit dem Land zu tun, hat aber durchaus sehr viel Charme. In Slums fühlt man sich halt nicht ganz so wohl, auch wenn diese teilweise etwas mehr Authentizität vermitteln dürften (Ironiemodus aus). Im Grunde genommen muss man sich scheinbar daran gewöhnen, dass dies immer häufiger auf der Welt dort anzutreffen ist, wo das Wohlstandsgefälle einfach zu groß ist und dies gilt beileibe nicht nur für sog. Drittweltstaaten, sondern inzwischen auch für Europa und vor allem für die USA.

Wer in seinem Urlaub in der Dominikanischen Republik ein Auto mieten will, muss 25 Jahre alt sein und natürlich einen Führerschein haben. Die meisten der großen Autoverleihfirmen sind mit verschiedenen Büros in der Dominikanischen Republik vertreten. Die Mietwagen sind in ordentlichem technischen Zustand, die Straßenverhältnisse sind überwiegend gut, der Verkehr manchmal etwas chaotisch, aber auch für Mitteleuropäer ohne Gefahr eines Herzkaspers beherrschbar.

Unser „Einstieg“ in das Land war der Küstenort La Romana, die mit etwas über 200.000 Einwohnern viertgrößte Stadt in der Dominik. Republik. Die Stadt ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz La Romana und liegt an der Südküste, gegenüber der Insel Isla Catalina oder Catalina Island, einer Insel im Privatbesitz der Eigner der Costa Crociere. La Romana ist zudem Einstiegshafen für Kreuzfahrtschiffe der AIDA und anderer Kreuzfahrtlinien (u.a. auch Costa).

Von La Romana aus kann man einen wunderbaren Ausflug nach Altos de Chavon machen. Obwohl erst Ende der 70er Jahre im quasi mittelalterlich/spanischen Kolonialstilmix aufgebaut, ist dort eine sehr schöne Atmoshäre entstanden. Der Ort ist heute ein Künstlerdorf mit einer Kunstakademie und einem sehenswerten Museum. In den verschiedenen gebäuden sind zudem Werkstätten und diverse Ateliers untergebracht. Wohnungen und Restaurants sind ebenso zu finden. Interessant ist auch das Amphitheater, in dem die verschiedensten Aufführungen stattfinden. Die Atmosphäre ist vielleicht nicht so Atem beraubend wie das Theatro Greco in Sizilien oder die Amphitheater in Selge und Termessos (beide Türkei), von Epidauros, Aspendos etc. ganz zu schweigen. Aber trotzdem erwartet man es in einem solchen Ort nicht und es ist etwas Besonderes. An dem Fluss wurden übrigens berühmte Filme gedreht, u.a. Rambo II und Apokalypse Now!

Und schöne Strände, z.B. auf Catalina Island gibt es dort natürlich auch und zwar wirklich viele. In diversen reiseführern heißt es diesbezüglich, dass einige der schönsten Strände der ganzen Karibik in der Dominikanischen Republik zu finden seien. Das glaube ich gern. Der nächste Besuch wird nicht lange auf sich warten lassen. ich habe mal Anfang 2013 ins Auge gefasst.

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