On Tour

Kreuzfahrt Karibik mit Costa – Bahamas: Mallorca der Amerikaner

Bahamas hört sich ganz toll an. Nein, das ist nicht die Inselgruppe, nach denen die knielangen Hosen benannt worden sind, das sind die Bermudas, aber auch mit „B“. Nur knapp über 1 Stunde mit dem Schnellboot vom amerikanischen Festland erreichbar, können sich die Amerikaner dort für relativ kleines Geld ihren Traum vom „Karibik“-Urlaub erfüllen, so richtig Karibik ist das ja geografisch nicht, nur die Touristikbranche ist drauf gehüpft. Und die Amis glauben das, die zählen ja auch die japanischen Autohersteller zu den European Cars und wundern sich, dass wir hier in Deutschland schon Telefon und fließend Wasser haben und … nein ich höre auf mit den Kulturbanausen.

Also nochmal von vorne: Mit den Bahamas verbindet man hierzulande eigentlich immer noch eine gewisse Vorstellung von Luxus und Exklusivität. Ja, dem war früher vielleicht auch einmal so. Man erkennt dies noch an vielen Villen und Hotelanlagen, shopping malls usw. Beim näheren Hinsehen jedoch: Jede zweite Fabrik, Unternehmen, Hotel, Restaurant etc. geschlossen, vorübergehend oder endgültig, pleite und teilweise schon halb verfallen, weil sich keiner mehr darum kümmert. Hätte ich nie geglaubt. Angeblich die böse Finanzkrise, aber die Dinger sahen eindeutig so aus, dass sie schon länger geschlossen waren. Da setzt man sich dann mal in eine Bar, kramt seine Englisch-Kenntnisse aus, erzählt von good old germany und bekommt dann die Informationen, die man haben will. Die Reiseveranstalter und Hoteliers haben alles daran gesetzt, das nicht in die Öffentlichkeit kommen zu lassen, mehr oder weniger mit Erfolg. Wer will schon in eine Region fahren bzw. fliegen, in der nichts mehr los ist? Insbesondere, wenn man halligalli sucht. Wäre irgendwie so, als ob es am Strand von El Arenal keine Plastikeimer mehr gäbe …

Also wir waren auf Grand Bahamas und Eleuthera und fanden es grds. nicht schlecht.

Nach den doch etwas enttäuschenderen Ausführungen kommen wir nun zum Positiven: Die Strände sind einfach ein Traum! Letztlich sind die das große Kapital der Bahamas, die die Inselgruppe auch zu Recht so berühmt gemacht haben. Wer ein bischen die Einsamkeit sucht, abchillen will und keinen Bock auf Jubel-Trubel-Heiterkeit hat, den es nicht stört, wenn viele Läden einfach geschlossen sind und sich eine Anlage aussucht, die noch relativ gut besucht ist, im best case überwiegend von Europäern (einfach mal Votello oder ähnliches prüfen), kann dort sicherlich einen schönen Urlaub verbringen. Idealerweise verbindet man so etwas mit einem Besuch in Florida, z.B. 1 Woche Florida und dann noch 1 Woche auf den Bahamas, das hat was.

Im Bereich Shopping bietet es sich an, extra dafür (für Touristen) geschaffene shopping malls aufzusuchen, die haben wenigstens geöffnet, liegen meistens in Regionen, in denen auch viele Hotelanlagen befindlich sind und man bekommt dort eigentlich alles, was man ggf. haben will, T-Shirts, Caps, sonstige Klamotten, Schmuck etc. (obwohl relativ teuer). Etliche Restaurants und Bars sind ebenfalls vorhanden. Man sollte allerdings nicht zu viel erwarten.

Eleuthera ist praktisch eine reine Badeinsel, wiederum sehr schöne Strände, teilweise sehr voll, aber man findet nach wenigen Metern auch immer wieder sehr schöne Ecken, an denen man abhängen kann. Cocktails und Bier sind an Strandbars überall verfügbar, preislich auch ok. Da es auf den Bahamas nach meiner Auffassung ohnehin wenig zu sehen gibt, die sog. Sehenswürdigkeiten beschränken sich (etwas übertrieben ausgedrückt) auf ein besseres Gartenhaus, welches schon über 100 Jahre alt sein soll, (na toll, bei uns hätte man die Hütte schon längst abgerissen) und das als das älteste Haus auf dem Archipel gilt und ein paar neoklassizistische Gebäude, die öffentliche Einrichtungen beherbergen, kann man konsequenterweise auch gleich an den Strand gehen. man muss nicht den Versuch unternehmen, in Kultur zu machen. Die Amerikaner haben keine, die Bahamas erst recht nicht, Natur ist Trumpf und im Ergbnis auch nur dort, wo weißer Strand auf blaues Meer trifft.

Mein Tipp: Wenn man mal in der Gegend ist (hört sich blöd an, ich weiß), kann man mal einen Abstecher dorthin machen, ggf. auch mal 1 Woche dort verbringen. Aber von Deutschland aus einen Flug dorthin zu buchen mit 2 Wochen Aufenthalt in einem Hotel? Nein, da kenne ich eine Vielzahl von Zielen, die ich interessanter finde und bei denen das Preis-/Leistungsverhältnis besser ist, weil man die überproportional hohen Flugkosten am Gesamtpreis eben nicht hat.

Tags: On Tour

Mehr Beiträge

Ähnliche Beiträge