On Tour

2012 – Kroatien: Insel Rab mit der umgebauten VW T4 Doppelkabine und Zeltanhänger

Anreise war geplant über Passau => Zagreb => Senj => Jablanac, von dort auf die Fähre rüber auf die Insel, die Insel einmal der Länge nach durchqueren an der Altstadt Rab (Weltkulturerbe) vorbei bis nach Lopar, wo der Campingplatz lag, den ich ausgesucht hatte. Erstmals hatte ich nur eine Grobplanung gemacht (machen können) und einfach sehen wollen, was auf uns zukommt. Na ja, es kam mehr, als ich gedacht hatte.

Die Anreise war von vornherein auf 2 Tage angelegt gewesen, da mit Anhänger eine Strecke von ca. 1.100 km an einem Tag kaum zu bewältigen ist, zumal wenn noch Bundesstraßenanteile und ein „richtiger“ Grenzübergang zu „überwinden“ sind. Ich kannte die Strecke ab etwa Linz nicht und war schon gespannt, was uns erwartete. Jedenfalls wurde ja die Doka wider Erwarten doch noch rechtzeitig fertig, auch das PAcken klappte unerwartet reibungslos, auch wenn ich einige Features mitführen wollte, die ich bislang jedenfalls so und in der Summe noch nicht dabei hatte. In erster Linie waren zusätzlich 2 Camping-Küchenteile in langen Packtaschen zu verstauen, 2 Feldbetten als Liegenersatz, 2 2-Mann-Boote mit Paddeln und 2 Klappräder, aber mit dem Aufsatzgestell beim Trigano und der schon vor langer Zeit mal umgearbeiteten Abdeckplane mit zusätzlichen Taschen ging es dann überraschend gut. Zug-Gesamtgewicht dürfte wohl gut jenseits der 3,5 Tonnen gelegen haben, wobei einiges über 1 Tonne auf den Anhänger entfiel. Jetzt komm mir keiner und erzähle mir, dass das beim Trigano nicht zulässig ist. Stimmt im Grundsatz, aber ich habe den Trigano mal mit einer anderen Achse und Bremse versehen lassen und habe das Fahrgestell verstärkt, Stoßdämpfer eingebaut und den Anhänger auf über 1 Tonne auflasten lassen (100 km/h-Zulassung ebenso).

Jedenfalls gestaltete sich die Anreise durchaus langwierig, wenn man sich einigermaßen an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten will und allenfalls phasenweise beim Überholen 15-20 km/h überzieht. Blöderweise hatte ich den Tempomat in der Doka noch nicht installiert. Das hatte ich immer mal vor, habe es dann aber immer wieder vergessen. Bei einem Stop unterwegs bin ich zunächst ins Grübeln gekommen: Ein Verbrechen? Ein schlechter Scherz? Irgendeine doofe Fernsehsendung nach dem Motto, ob man Spaß versteht? Passend zu dem „losen“ Bein, welches nonchalant an die Tür des schwedischen Zugfahrzeuges gelehnt war, holte sich die „Restdame“ das Bein dann ins Auto und schnallte es sich wieder an den Stumpf! Krass, die Schweden.

Zwischenübernachtung in Zagreb nach dem Grenzübertritt, der doch eine ganze Weile gedauert hat, weil eben Bundesstraße und ziemlicher Rückstau. Ich war letztlich heilfroh, das von außen ganz ansehnliche Motel in der Dunkelheit gefunden zu haben, ein Campingplatz war auch angeschlossen. Die hatten sich ganz klar spezialisiert auf diese Art von Übernachtungen. Da wir keinen Bock hatten, die Doka noch herzurichten und der CAmpingplatz auch gut über 50€ hätte kosten sollen, sind wir dann ins Motel – 100€ für 4 Personen in 1 Zimmer mit Frühstück. Im Nachhinein hätte ich besser in der Doka geschlafen. Spätsozialistischer Einrichtungscharme und das Frühstück und insbesondere der Kaffee waren reine Körperverletzung – bäh, bäh, bäh.

So hat es uns dort nicht lange gehalten und wir sind ziemlich zeitig aufgebrochen, um möglichst noch vor dem Mittag unser Ziel zu erreichen. Ab Zagreb war die Strecke richtig gut, relativ neu gebaut und schön zu fahren. Aber die Temparaturen stiegen einfach nicht über 15 Grad. Was soll denn das? Da hätten wir auch in Deutschland bleiben können. Hinzu kam noch ein nicht geringer Wind, der sich zunehmend in Küstennähe verstärkte. Und 120 km vor dem Ziel waren es dann immer noch 15 Grad!Die Staatsstraße 23, die von der Abfahrt der A1/E71 nach Senj führt, verdient es zu Recht, in die Rubrik „Grandiose Straßen“ aufgenommen zu werden. Und plötzlich stiegen die Temparaturen an, langsam aber merklich.

Als ich dann mal ausgestiegen bin, um die wirklich überwältigende Aussicht zu genießen, hätte mich der Wind beinahe umgeworfen. Es war die Zeit der Bora . In dem einen oder anderen Reiseführer wurde ausdrücklich vor der Bora gewarnt und Reisemobilisten und insbesondere Gespannfahrern empfohlen, das Gefährt stehen zu lassen, da der „Wind“ schon den einen oder anderen schlichtweg von der Straße geweht hätte. „Was für ein bullshit“ habe ich gedacht. Wenn der Wind 3 Tage dauert, soll man dann immer noch stehen bleiben. So schlimm kann Wind gar nicht sein, außerdem gab es mal einen Maserati mit dem Namen Bora, den ich als Kind als Matchbox-Auto hatte und geliebt habe, also war der Name für mich positiv besetzt, basta, auch wenn VW späterhin einen Rucksack-Golf auch so genannt hat. Aber: Ich gestehe, die Bora ist ein Wind, der es in sich hat. An bestimmten Abschnitten der Küstenstraße kann einen eine Böe erwischen, die versetzt das Auto mal locker um nen halben Meter. Also war hoch konzentriertes Fahren angesagt und ich habe die Gruselstorys geglaubt. Denn bei größerer Angriffsfläche und/oder ein wenig Unkonzentriertheit ist mal ganz schnell ein Unglück geschehen, zumal die Küstenstraße jetzt auch nicht mit besonderer Breite glänzt. Auf dem Meer allerdings hat die Bora zu ganz erstaunlichen Phänomenen geführt: Das Meer sah durch die Schaumkronen und die weißen Felsen aus, als ob man auf Spitzbergen wäre und Eisschollen und -berge sehen würde. Total unwirklich das Ganze. Sehr, sehr beeindruckend!

Wir gelangten dann zum Fährhafen, an dem schon eine ziemlich lange Schlange auf die Abfertigung wartete. Kostenpunkt der Fähre mit PKW bis 5 m (Glück gehabt, meine Doka ist 5,16 m) und Anhänger bis 3 m (real 3,37 m) und 4 Personen waren 30€. Na ja, zum Pendeln von der Insel auf das Festland und zurück zum Zwecke von Ausflügen eher nicht geeignet, auch wenn ich dann die Kosten für den Anhänger gespart hätte. Toll, daran hatte ich nicht gedacht.

Erstaunlicherweise haben wir dann nur ca. 45 min. warten müssen, denn der Pendelverkehr ist regelmäßig alle 30 min., die Überfahrt dauert ca. 15 min. und es werden 2 Fähren eingesetzt. Das haben die gut gelöst. Aber die An- und Abreise will schon gut geplant sein! Denn als wir am Sonntag so gegen 10.30h auf Rab ankamen, stand dort eine Schlange, die Wartezeiten von locker 3 Stunden nach sich gezogen hat. Wie wir später erfuhren, ist der Samstag und der Sonntag (teilweise auch noch der Montag) Hauptabreisetag und auch Wartezeiten von 6 Stunden in praller Sonne sind durchaus möglich, wenn man Pech hat. Das liegt an der Herkunft der überwiegenden Anzahl der Besucher des Platzes, die vornehmlich aus den ehemals sozialistischen Bruderstaaten stammen, doch dazu später mehr.

Endlich angekommen bin ich „siegessicher“ zur Rezeption. Schließlich hatte ich ja schon ab Februar mit denen per email korrespondiert. Zwar war keine feste Parzelle mehr frei, aber nach deren Aussage (schriftlich) sei das alles kein Problem. Mehr als die Hälfte des Platzes sei ohnehin nicht parzelliert und man finde für mich und mein Equipment, welches ich nebst Platzbedarf bekannt gegeben hatte, immer einen Platz. Ich sollte mich nur kurz vor der Abfahrt nochmals melden und alles ginge in Ordnung. Ich hatte mich natürlich gemeldet und nichts ging in Ordnung. Der Schlange mit Wohnmobilen und PKWs mit Wohnanhänger ging es ebenso und die waren alle noch vor mir und die wurden alle auf die gleiche Weise dahin gelockt, teilweise Familien mit kleinen Kindern, die weinten, weil sie schon seit Stunden warteten. Ich hatte Hals, aber das nützt natürlich nichts, also meinen gesamten (!) mir zur Verfügung stehenden Charme angewandt und dann habe ich tatsächlich von der einen Dame an der Rezeption in gebrochenem Englisch (die anderen sprachen alle fließend Deutsch) einen Tipp bekommen, wonach ich am äußersten Zipfel des Platzes als erstes schauen sollte, dort seien welche abgereist. Die anderen Gäste würden in anderen Regionen des Platzes suchen. Wieso suchen? Wird da nichts zugeteilt? Nein, die Gäste würden sich ihre Plätze selbst suchen müssen und wer zuerst kommt, bucht und seine Karre dahin stellt, hat gewonnen. Na toll! Also als erstes die Klappräder vom Anhänger genommen und mit meiner Frau speedymäßig (7-Gang-Schaltung) dorthin geradelt. 1 Platz plus Zuwegung war frei. Kurzer Kontakt mit einem Nachbarn und der erlaubte mir, seine Zuwegung zu verstellen mit der Maßgabe, dass ich die Doka einpacken muss, wenn er weg will. Ok, habe ich mich drauf eingelassen, meine Frau dort warten lassen als Platzhalterin, zurück zur Rezeption, Pässe abgegeben, eingecheckt, Zufahrtskarte ergattert und rein mit der Doka an der Schlange der Wartenden vorbei. Ich liebe überlegende Intelligenz. Ok, der Platz war in der prallen Sonne, die Entfernung zum Strand war maximal, ebenso der Weg zum Sanitärhäuschen, aber shice drauf. Wir hatten wenigstens einen Stellplatz.

Der Strand war wunderschön, angeblich der einzige richtige Sandstrand in Kroatien, ansonsten soll es nur Kiesstrände geben bzw. Betonplattformen, von denen man aus ins Wasser steigt. Ist mir ja im Grundsatz egal, aber wenn man Sand haben kann, warum soll man dann Beton nehmen? Der Strand ist in einer wirklichen Traumbucht gelegen, hat mich ein wenig an die Karibik erinnert, nicht nur wegen der Strandbar, die überwiegend spanisch/karibische Chill-Musik gespielt hat, manchmal abend auch Live-Musik mit Gitarre, waren gute Musiker da, schöne Stimmung auch. Ein großes Bier 0,5 knapp unter 3€ ist ok, ein Gin-Tonic für 2,50€ auch, bei einem Espresso für 1 € kann man auch nicht meckern. Alles andere (Longdrinks, Cocktails etc.) war bei jenseits der 6€ (jeweils umgerechnet), also nicht wirklich günstig.

Ab und zu hat man auch mal wirklich krasse Gestalten gesehen, eine Krähe mit max. 1,50m, 15cm hohen Schuhen und in jederlei Hinsicht gefaketen sonstigen Körperteilen, ich habe sie nur von hinten fotografieren dürfen und das auch nur gegen den Widerstand meiner Frau. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich sie frontal von vorne angegangen unter Zurückdrängung meines Hanges zum Erbrechen und hätte sie in der mir eigenen Art um Genehmigung für ein Foto gebeten und ein Autogramm. Dann hättte ich Euch ein Gesicht zeigen können, das es auf jede Titelseite der Titanic geschafft hätte.

Den ganzen Tag am Strand zu verbringen, ist nicht so meine Sache, auch wenn es dort wirklich gut auszuhalten war, jedenfalls nach Abklingen der Bora, die mich nach der ersten Nacht, in der fast mein Equipment weg geflogen ist, dazu gebracht hat, spezielle Häringe zu kaufen, die auch in relativ festem Boden, der mit einer Vielzahl von Steinen durchsetzt war, gehalten haben. Daneben habe ich einen Steintransport mit den Klapprädern organisiert, wobei wir bestimmt 20 Steinbrocken jeweils auf dem Gepäckträger heran geschafft haben, um diese zur zusätzlichen Absicherung zu verwenden. In den folgenden Nächten war es dann ok, danach war es vorbei mit der Bora. Diese hatte jedoch dazu geführt, das selbst das absolute Flachwasser, was bestimmt 200m weit reichte, bis man endlich schwimmen konnte, eiskalt war. Dieses heizte sich dann in den Folgetagen auf bis auf fast Badewannentemparatur, kein Wunder bei in der Spitze teilweise über 40 Grad im Schatten. Sobald man aber in tiefere Gewässer kam, spürte man die unterschiedlichen „Wasserschichten“ sehr deutlich. Das Wasser war absolut klar, kein Vergleich mit der Festlandsküste von Italien, nach meinem Empfinden am Mittelmeer von Spanien bis Griechenland einmalig.

Wir sind dann also mehrfach mit der Doka in die Altstadt von Rab gefahren, mit dem Fahrrad m.E. zu weit und insbesondere zu gefährlich. Die Altstadt ist zu Recht UNESCO-Weltkulturerbe. Daneben gibt es auch das eine oder andere interessante Geschäft, ein Einkaufsparadies sieht jedoch definitiv anders aus. In Rab gibt es eine Vielzahl schöner Plätze zum Verweilen, wobei ich nicht unbedingt den Platz unter der Grabplatte meine. Die Preise für Essen und Getränke entsprechen in etwa denen hier in Deutschland, mit 4 Personen essen zu gehen bedeutet also einen Kostenaufwand definitiv jenseits der 70€, wenn man nicht nur eine kleine Portion Spaghetti nimmt und dazu für die Familie eine Flasche Wasser bestellt. Erstens kann ich das auf dem Campingplatz selbst kochen zum Zwecke der reinen Nahrungsaufnahme und zweitens hat das eben mit Essenskultur wenig zu tun. Apropos Wasser: Das Mineralwasser ist etwa 4-5x so teuer wie bei uns – und zwar im Supermarkt. Das sollte man wissen. Richtig teuer ist auch Olivenöl, etwa doppelt so teuer, auch sämtliche Milchprodukte. Backwaren sind etwa gleich teuer wie bei uns, was mich ziemlich verwundert hat. Zigaretten wiederum kosten knapp unter 3€ die Schachtel. Das gleicht sich dann wieder aus. Ach ja: Das Eis war durchweg absolute Spitze und braucht sich hinter dem angeblich besten Eis aus Italien keinesfalls zu verstecken, 1 große Kugel zwischen 0,70€ und 1€.

Die Stadt Rab verfügt über einen eigenen Kies-/Betonstrand, etwas abseits, aber fußläufig erreichbar, befindet sich auch der 2. Campingplatz der Insel Rab, „Padova II“, der deutlich kleiner ist als der CP „San Mariono“. Wir haben uns den auch angeschaut, das war nichts für uns. Abends ist die Hölle los, scheinbar ist die ganze Insel „auf den Beinen“. Ruckzuck sind sämtliche Parkplätze besetzt, Kosten etwa 1,50€ pro Stunde, zentral bewirtschaftet. Die Stadt Rab ist gänzlich autofrei, was ich ausdrücklich begrüße, nur im Hafenbereich gibt es die erwähnten wenigen Parkplätze. Ansonsten bleiben einem nur längere Fußmärsche von außerhalb gelegenen Parkplätzen von Einkaufszentren oder Hotels, in sämtlichen Nebenstraßen außerhalb der eigentlichen Altstadt ist absolutes Halteverbot, da wird auch rigoros abgeschleppt bzw. mit Parkkralle und 400 Kuna Strafe gearbeitet, das sind knapp 60€, die man berappen muss, um die Kralle wieder lösen zu lassen. Auch die außerhalb liegenden Parkplätze sind überwiegend entgeltlich. Tipp: 3€ mehr bezahlen und eben schon 2 Stunden früher (ab 17.00h) kommen und noch etwas essen gehen oder in eine der zahlreichen Cocktail-Bars zur Happy-Hour. Um diese Zeit bekommt man noch oder wieder Parkplätze in der Hafengegend.

In irgend einer Seitengasse haben wir dann einen Künstler entdeckt, der dort in einem kleinen Innenhof sein Atelier unter freiem Himmel betrieb. Richtig gute Sachen. Er hat dort eine Oase der Stille und Besinnung geschaffen, die sogar unsere ansonsten sehr lautstarken osteuropäischen Nachbarn zum zumindest zeitweisen Innehalten veranlasst hat. Man sollte in jedem Falle aufpassen, bei solchen Gelegenheiten allzu deutliche Gespräche auf Deutsch zu führen, denn das wird allseits verstanden, weit häufiger als Englisch oder Italienisch. Und das gilt nicht nur für die Einheimischen, sondern insbesondere auch für die anderen Touristen. Gerade bei pubertierenden Mädchen wird ja wegen alles und jedem gelästert, insbesondere wenn aus dem ursprünglichen „Kolibri-Tattoo“ eine fette Taube geworden ist, um ein Beispiel eines mir freundschaftlich verbundenen Schraubers, den ich jetzt nicht namentlich erwähnen will, abzuwandeln.

Die abendlichen Streifzüge haben uns zu diversen Lokalitäten geführt, innerhalb und außerhalb der Altstadt von Rab. Ganz besonders hervorzuheben ist das „Santa Maria“, ein absolutes Toprestaurant in einem kleinen ehemaligen Kloster innerhalb der Stadt, ein wenig in Richtung des Schiffes von Columbus umgebaut mit Bullaugen und entsprechender Deko, daher auch der Name des Restaurants. Passenderweise heißt die angeschlossene Bar dann auch „1492“, beides für mich ein Toptipp!

Auf den Rückfahrten zum CP musste ich zwangsläufig immer mal wieder anhalten, einfach um die Atem beraubenden Aussichten zu genießen und nicht immer nur daran vorbei zu fahren.

Leider geht jeder Urlaub auch mal zu Ende. Zwischenzeitlich hatten wir uns auch an die sozialistischen Brudervölker und deren besonderen Eigenarten etwas gewöhnt. Peinlich waren dann oftmals doch eher die Deutschen, die meinen, etwas Besseres zu sein und sich auch so aufführen. Aus diesem Grunde haben wir zumindest am Anfang bei und in irgendwelchen Geschäften und Lokalitäten überwiegend Englisch gesprochen und dann höflich gefragt, ob der Ansprechpartner Deutsch besser versteht. Erst dann sind wir in die deutsche Sprache gewechselt. Das hat sich deutlich ausgezahlt, was man an den Reaktionen ablesen konnte.

Für den Campingaufenthalt von 16 Tagen in der Hochsaison auf der Insel Rab haben wir etwa 42€ pro Tag incl. Strom berappt. Das ist für kroatische Verhältnisse nicht gerade billig. Der Platz selbst allerdings ist wohl mehrfach zum besten CP von Kroatien gewählt worden, durch wen auch immer. Ich muss das mal recherchieren. Es ist definitiv kein 5-Sterne-Platz, in Italien oder Deutschland würde der allenfalls 3 Sterne bekommen. Dafür sind die Sanitäranlagen weder in ausreichender Anzahl und Güte vorhanden, noch insbesondere ein auch nur annähernd den Namen verdienendes Stellplatzmanagement zu verzeichnen. Die Buchungstricks sind indiskutabel. Wer nicht fix gebucht hat und eine Reservierungsbestätigung erlangt hat, sollte es besser sein lassen. Würde ich da nochmals hinfahren? Ja, aber mit anderem Equipment und ggf. auch zu einer anderen Zeit. 1 Jahr vorher buchen ist ein „Muss“, bereits jetzt sind schon große Teile des kommenden Jahres ausgebucht bzw. nur noch wenige Plätze verfügbar. Auf die nicht parzellierten Flächen zu spekulieren ist Humbug. Dort stehen quasi ganzjährig von diversen Reiseveranstaltern aus Tschechien und Österreich ganze Zelt- oder Wohnwagenstädte, die überhaupt nicht über den CP gebucht werden können. Die Mobilheime machen einen guten Eindruck und sind sehr gut gelegen. Zu den entsprechenden Preisen kann ich keine Angaben machen.

Die Rückfahrt habe ich abweichend von der Hinfahrt über Rijeka, Ljubjana, Villach, Chiemsee, Nürnberg geplant. Ob diese Route besser war? Kann ich nicht beantworten. Die Küstenstraße bis nach Rijeka hat sich ohne Ende gezogen. Das braucht man nicht, wenn man nach Hause will. Überholmöglichkeiten kaum gegeben, mit Anhänger ist das ohnehin ne heikle Sache, auch wenn die Doka ziemlich gut „aus dem Knick“ kommt, wenn man sie scheucht. Allein dafür hat sich der Motorumbau (ca. 200 PS) schon gelohnt gehabt. Zwischenstopp auf dem CP Sobec in Slowenien. Da haben wir etwas verspätet Mittag gegessen und uns gleich den CP angeschaut, weil der einen ziemlich guten Ruf hat und direkt an der Strecke lag. In jedem Falle empfehlenswert, wenn auch ziemlich teuer.

Gekommen sind wir am ersten Tag bis zum Chiemsee, zum CP in Arlaching. Das war dann auch genug, etwa die Häfte der Strecke und ich war ziemlich kaputt. Am nächsten Tag ging es weiter bis nach Hause. Irgendwie bin ich die Strecke auch schon 2 Stunden schneller gefahren, aber schließlich hat so ein Urlaub auch den Sinn der Entschleunigung. Muss das wirklich direkt beim Autofahren so spürbar werden?

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