In einem meiner letzten Beiträge hatte ich von meiner Idee berichtet, eine Tour über die Türkei nach Georgien und zurück zu organisieren. Tatsächlich bin ich auf überraschend viel Zustimmung gestoßen. der eine oder andere möchte an der Scouting-Tour teilnehmen. Schauen wir mal … Für mich jedenfalls steht die Entscheidung bereits. Ich werde die Tour im Herbst 2025 machen, wenn mir die Gesundheit nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Also gerät nunmehr der Fokus auf das passende Fahrzeug.
Ich hatte dazu ja bereits Überlegungen angestellt: „Das Fahrzeug sollte an die 20 Jahre oder älter sein, max. 5.000 € kosten ohne Reparaturen und Equipment, es sollte Allrad haben und keine wandelnde Schrottkarre sein. Ach so, es sollte kein Geländewagen sein und es sollte zuverlässig und unterwegs einigermaßen mit Bordmitteln oder kurzfristig beschaffbaren Ersatzteilen reparabel sein“. Wie ich bereits berichtet hatte, konzentrierte sich meine weitere Suche auf den VW Phaeton und zwar als Benziner in der VR6- bzw. R32-Variante. Gesagt, getan, gekauft. Der Phaeton in lunablau von einem Händler in Northeim, den ich mit angeblichen Motorschaden gekauft hatte, entpuppte sich trotz der höheren Anzahl an Haltern als sehr schönes Fahrzeug, dessen Hauptproblem des unrunden Motorlaufes relativ schnell eingegrenzt werden konnte, nachdem er nach ein wenig Warmlaufen seidenweich agierte. Da war nix mit Motorschaden. Neuen TÜV drauf gemacht, elektrische Heckklappe repariert, Luftfahrwerk vorne links repariert, 20 Zoll-Felgen montiert. Die hatte ich noch von irgendeinem A8, sehen super aus. Und schon hatte ich ein eigenes Backup-Fahrzeug für das künftige E-Auto, dazu aber später.
Ja, da war noch ein zweiter Phaeton in der gleichen Motorisierung, also ebenfalls der R32 mit 241 PS, Farbe schwarz, die meistverkaufte Farbe für den Phaeton. Den habe ich in der Nähe von Hannover geholt. Ein paar Mängel im Bereich der Vorderachse, das Navi-Display hatte Fehler und funktionierte nicht, eine bekannte Krankheit bei den VW Phaeton, ein Reifen hatte eine Beschädigung. Auch hier (ohne das Navi) alles in Ordnung gebracht, neuer TÜV und Auto zugelassen. Ich hatte ja noch ein paar reservierte Kennzeichen aus der CO-Serie frei, nun also mit der Zahl CO-333. Ich mag den R32-Motor einfach, toller Sound, erinnert mich entfernt an den Audi-5-Zylinder. Und dann dazu diese absolute Luxus-Karre. Den als Rallye-Fahrzeug aufzubauen, das hat was.
Wie bekomme ich den Phaeton höhergelegt? In den einschlägigen Internet-Foren belesen, gegoogelt und nicht wirklich etwas Sinnvolles gefunden, was man auch für „kleines Geld“ umsetzen kann. Dann bin ich auf die Idee gekommen, dass es den Phaeton ja auch mit dem deutlich schwereren 12-Zylinder-Motor W12 (2 verschachtelte VR6-Motoren, daher die Bezeichnung W) und 6 Liter Hubraum gegeben hat. Wie haben die das mit dem Fahrwerk geregelt? Ganz einfach, die haben einen Code programmiert und schon stand das Fahrwerk mit dem schwereren Motor genauso hoch wie die Phaeton mit den leichteren Motoren. Ich sage jetzt nicht, wie ich an den Code gekommen bin, aber ich habe ihn bekommen. Über die OBD-Schnittstelle programmiert und wie durch Zauberhand war er 20 mm höher, einfach nur g .., ähm gut. Dazu größere Reifen/Räder vom Audi A8 mit 235/60/17 auf neuwertigen Winterreifen und ich hatte eine weitere Höherlegung. Das reichte mir für den benötigten Einsatzzweck aus. Und wenn nicht, der Phaeton bietet bei der Fahrwerkseinstellung auch noch die Option „Höherlegung“ für Feldwegfahrten usw. Das sind nochmal 20 mm Reserve. Damit müsste ich dann sogar kleine Furten durch Bäche etc. passieren können. Wir werden sehen …
Was brauchte es noch? Einen Unterfahrschutz, habe ich mir aus Tschechien bestellt, passte natürlich nicht. Da mir der Aufwand zu groß war, das Teil zurückzuschicken, neue Bohrungen gesetzt, Halter angefertigt und montiert. Damit waren Motor und Getriebe vor Steinschlag etc. geschützt. Ich wollte ja kein Offroad-Vehikel bauen, mit dem ich zu klassischen Geländewagen in Konkurrenz trete, sondern – wie schon der Name Cross Phaeton in Anlehnung an die anderen gleichnamigen Modelle von VW sagt – eher in die Tauglichkeit der Befahrung von auch etwas gröberen Feldwegen gelangen, ohne Sorge vor Schäden am Unterboden zu haben oder stecken zu bleiben.
Dann noch ein wenig an der Optik gefeilt, ja, dazu gehörte natürlich auch wieder das Thema Zusatzscheinwerfer und den Alubügel vorne als Kennzeichenhalter. Dann noch einen Hauben-Bra in schwarz und ein Folien-Set in Camouflage silber/gold/anthrazit. Über Geschmack lässt sich wie immer streiten. Dazu noch eine erkleckliche Anzahl von Aufklebern aus dem Bereich „Motorsport“ und schon stand die Karre einigermaßen aufgehübscht da. Dann habe ich noch zwei Dachträger (original Phaeton) bei Ebay-Kleinanzeigen besorgt, das Dachzelt probehalber montiert und mir etwas zum Thema Reserverad einfallen lassen. Damit war ich eigentlich zu 95% fertig. Dazu kommt mal ein separater Beitrag, weil ich dazu eine alte Idee (über die Anhängerkupplung) von mir umgeändert habe und das wirklich gut funktioniert hat, also quasi für jedes Auto mit AHK umsetzbar ist.
Das einzige, was aktuell noch fehlt, ist die Reparatur des Navi-Displays. Das ist mir einfach zu teuer, ich suche noch ein Originalgerät zum Austausch. Mehr als 250 bis 300 Euro will ich einfach nicht ausgeben. Ein nicht bedachter Nebeneffekt ist jedoch, dass das defekte Navi-Display unendlich viel Strom zieht und mir die Batterie leer zieht. Aber auch das bekomme ich in den Griff. Demnächst mehr …